13. Februar, 2024

Bewegung gegen Stress – aber: Mehr Bewegung macht dir noch mehr Stress?

Wenn du liest, dass Bewegung gegen Stress hilft, bekommst du dann noch mehr Stress?

Wenn du liest, dass Bewegung gegen Stress hilft, bekommst du dann noch mehr Stress?

So geht es vielen Menschen. Ich höre das in meiner Physiotherapie Praxis sehr regelmäßig. Die Menschen, die gerne mehr Bewegung in ihr Leben bekommen möchten sind auch oft die, die extra viel Stress haben.

Kennst du das auch? Dir ist bewusst, dass du dich mehr bewegen solltest, und du willst das auch. Eigentlich. Weil eigentlich ist es auch so, dass dir dieses Wissen Stress macht. Noch mehr Stress als du eh schon hast.

Meist wollen sich die Menschen, die ich in meiner Physiopraxis und in Coaching treffe, mehr bewegen, weil sie etwas für ihren Körper tun wollen oder müssen.

Vielen ist aber nicht bewusst, dass Bewegung das Mittel Nummer eins gegen ihren Stress sein kann. Wenn es denn nicht noch mehr Stress ins eigene Leben bringt.

Warum ist das nun so, dass Bewegung gegen Stress hilft und wie kann „mehr Bewegung“ funktionieren, ohne noch mehr Stress zu haben?

Stress zu haben macht etwas mit unserem Körper, in unserem Körper. Wenn wir Stress haben, entstehen in unserem Körper Stresshormone. Das ist ein normaler Vorgang, der notwendig ist. Diese sogenannte Stressreaktion ist schon in der Steinzeit entstanden. Für die Steinzeitmenschen war es in Stresssituationen – wenn ihnen zum Beispiel ein gefährliches Tier begegnet ist – wichtig, dass ihr Körper für den Kampf oder für eine Flucht bereit ist. Die Stresshormone haben den Herzschlag beschleunigt, die Muskulatur mehr durchblutet, die Atemfrequenz erhöht und den Blutdruck steigen lassen. Das alles ist nötig, um körperliche Höchstleistungen zu vollbringen.

All das machen Stresshormone auch heute noch in unserem Körper. Was sie auch noch machen ist eine Reduzierung der Verdauung, ein Herunterfahren all der Organfunktionen, die nicht fürs eine körperliche Höchstleistung nötig sind. Auch unser Gehirn wird weniger durchblutet, das klare Denken weicht programmierten Reflexhandlungen.

Unser Problem mit dieser Stressreaktion heute ist aber, dass wir in unseren Stresssituationen heute meist nicht kämpfen oder flüchten müssen wie unsere Vorfahren.

Was dabei nämlich passiert ist: durch die körperliche Aktivität sind die Stresshormone rasch wieder aus dem Blut und aus dem Körper rausbefördert worden. Der Steinzeitmensch ist nach dem Kampf oder der Flucht wieder zu Ruhe gekommen. Bei uns heute folgt auf eine Stressreaktion selten Bewegung, sondern vielleicht sogar die nächste Stressreaktion, was uns noch mehr Stresshormone beschert.

Hier siehst du also, warum Bewegung für dich, wenn Stress ein Thema in deinem Leben ist, so wichtig ist. Um eben deine Stresshormone, die du beim Konflikt mit dem Chef oder den Kindern angesammelt hast, wieder aus deinem Körper zu verfrachten.

Übrigens:

Auch bei positivem Stress, den du zum Beispiel hast, wenn du Leistung abrufen willst bei einer Prüfung, entstehen Stresshormone. Die lassen uns voll da und präsent sein in der wichtigen Situation.

Ein Problem werden diese Stresshormone immer dann, wenn eine Stresssituation auf die nächste folgt und du gar nicht zur Ruhe kommst und es nicht schaffst, sie aus deinem Körper zu verfrachten.

Natürlich bauen sich die Stresshormone auch bei der vermeintlichen Entspannung auf der Coach am Abend ab, aber leider viel langsamer, wie wenn du dich bewegst.

Was kannst du für dich jetzt aus diesem Wissen über den Zusammenhang zwischen Stress und Bewegung mitnehmen?

Je mehr Stress du hast, umso wichtiger ist Bewegung. Regelmäßige Bewegung sei angemerkt.

Was die regelmäßige Bewegung nämlich noch macht neben dem Abbau von Stresshormonen: Sie macht dich resilienter – wiederstandsfähiger – gegenüber Stress. Wenn du dich regelmäßig bewegst, bringen dich manche Situationen nicht so schnell aus der Fassung und weniger Stresshormone entstehen. Ist doch auch eine gute Sache.

Aber vorauf es immer hinausläuft: Du solltest dich regelmäßig bewegen.

Und was ich wichtig finde:

Diese regelmäßige Bewegung soll dir Freude bereiten und dir nicht noch zusätzlichen Stress bereiten. Sonst wird sie nämlich erfahrungsgemäß nicht zur regelmäßigen Bewegung werden.

Wie kannst du das jetzt schaffen?

Ich möchte dir dafür hier ein paar Tipps aus meinen Erfahrungen als Bewegungscoach mitgeben:

1) Fang klein an.
Du musst keine mega intensiven, langen Trainingseinheiten machen, um deine Stresshormone abzubauen. Ein flotter Spaziergang in der Mittagspause reicht schon aus. Und du musst auch nicht zum Sportler mutieren. Gemäßigte Bewegung bringt auch ganz viel gegen deinen Stress.

2) Suche dir einen Sport oder eine Bewegungsform aus, die dir Spaß macht. 
Dann ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass du es auch regelmäßig machst. Du hat in deiner Kindheit gerne Basketball gespielt? Dann such einen Verein in deiner Nähe. Oder du bist gerne Fahrrad gefahren? Dann starte nicht mit Laufen, sondern fahre in Zukunft mit dem Rad zur Arbeit und wieder nach Hause.

3) Überlege dir, wie du – wenn du dir richtige Sporteinheiten gar nicht vorstellen kannst – Bewegung in deinen Alltag bringst.

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Und noch ein Tipp!

Wenn Bewegung bis jetzt kaum oder gar keinen Platz in deinem Leben gehabt hat, dann ist es am Anfang natürlich nicht einfach, kostet Überwindung und stresst dich vielleicht davor auch ein wenig. Aber: wenn du dranbleibst und dich für einige Zeit überwindest, wirst du rasch feststellen, dass du dich nach der Bewegung viel besser fühlst.

Und wenn du es schaffst, dranzubleiben, dann kannst du dir sicher sein, dass Bewegung und Sport kein zusätzlicher Stress für dich bedeuten, sondern, dass sie dir helfen, besser und mit mehr Gelassenheit mit deinem durchaus „stressigen“ Alltag umzugehen. Und irgendwann stellst du fest, dass Situationen, die dir bis jetzt enormen Stress verursacht haben, einfach an dir vorübergehen, ohne dass du gleich aus der Haut fahren musst.

Und mehr Energie bekommst du zusätzlich mit.

Also: spricht ja nichts mehr dagegen, mit Bewegung zu starten. Oder?

Falls du jetzt denkst, dass das ja alles ganz schön und gut ist, aber du das sowieso nicht schaffst, weil du es ja eh schon so oft probiert hast: Ich unterstütze dich gerne auf deinem Weg zu mehr Bewegung und weniger Stress.

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Hallo, ich bin Sibylle Pinter

Ich bin Physiotherapeutin, Mentaltrainerin, psychologische Beraterin und ganzheitlicher Gesundheitscoach. Ich helfe Menschen mit meiner Arbeit, sich wieder so richtig wohl in ihrem Körper zu fühlen.

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